Gegen
die Wand

„Die architektonischen Eigenschaften des Verfalls lassen sich schön in Bilder einbauen: verschiedene Risse, Lüftungsschlitze, bestimmte Formen von rausblätterndem Putz.“

Die Sonne steht hoch am Himmel und treibt Hendryk von Busse den Schweiß auf die Stirn. Erschöpft steht er vor einer maroden Außenfassade. Mit Farbrolle, Pinsel und Maler-Kreppband versucht er, der rissigen und porösen Oberflächenstruktur zu trotzen. Hinzu kommt die Herausforderung, die parallel auf derselben Wand entstehenden Motive dreier weiterer Künstler:innen zu einem abgestimmten Bild zusammenzuführen. Dieses prozesshafte Wechselspiel zwischen Trägermedium, Bildtechnologien und den anderen Künstler:innen verlangt Hendryk nicht nur handwerkliche Präzision ab, sondern auch eine ständige Reflexion und kritische Überprüfung der eigenen Arbeit.